Unsere Kirchplatztür missfiel uns schon bei der Erstbesichtigung. Wir konnten uns gar nich vorstellen, dass es sich um die alte Tür handeln sollte, die in den 1960er Jahren nur "ein bisschen" überarbeitet worden war.
Nachdem nun unser Flur so hübsch und die Kirchplatzseite des Hauses auch von außen ihrem Zielzustand näher gekommen war, gingen wir das Problem der scheußlichen Kirchplatztür an.
In unserem Bemühen, beim Bauen möglichst auf moderne Nachbauten zu verzichten und lieber alte Bauteile zu suchen, hatten wir bereits 2013 nach einer passenden Außentür als Ersatz gesucht.
Von dem ursprünglichen Aussehen hatten wir eine vage Vorstellung durch dieses alte Foto:
In der Nähe von Walsrode wurden wir schließlich fündig. Wir erstanden eine tolle, alte Tür mit Oberlicht und sehr guter Substanz, da sie vor Jahrzehnten ausgebaut und in einem Schuppen trocken gelagert worden war.
Der Türrahmen passte nicht nur vom Material, sondern auch vom Alter her gut zu unserem Haus: er war ursprünglich mit der Jahreszahl 1721 versehen.
Wir ließen sie ablaugen, weil sie mit dicken Farbschichten überzogen war. Besonders gut gefiel mir das verspielte Oberlicht. Leider ist der Blumenschmuck restaurierungsbedürftig, so dass wir die Tür ohne diese Verzierung fertig stellten.
Die Tür wurde geschliffen, mit einer Verglasung aus Thermopen-Scheiben versehen und in der gleichen Farbe gestrichen, die sich an den anderen Häusern unseres Kirchplatzes und damit des denkmalgeschützten Ensembles befindet: Blaugrün, mit Weiß abgesetzt.
Als die Tür und das Oberlicht fertig zum Einbau waren, konnte die alte Tür endlich ausgebaut werden.
Auch von außen sah es ohne Bekleidung, Oberlicht und Tür gleich viel besser aus.
Der Türrahmen der neuen Tür passte wie für unser Haus gemacht. Um das Oberlicht montieren zu können, wurde die Tür eingehängt.
Auch der Flur sah gleich viel stimmiger aus.
Richtig schön wurde es dann aber mit dem Oberlicht von innen...
...und außen...
...und erst recht bei Nacht.
Auf diesem Bild erkennt man gut, dass eine sehr dicke Türschwelle nötig war, um auch unten einen Anschlag für die Tür zu haben. So richtig waagerecht ist unser Haus dann doch nicht...
Als Bekleidung wählten wir nicht die zur Tür gehörenden klassizistischen Säulen, sondern einfache, gehobelte Eichenbretter. Alles andere erschien uns zu pompös.
Jetzt müssen die Bretter nur noch ordentlich nachdunkeln.