Nach den umfangreichen Sanierungsarbeiten des Jahres 2012 machten wir eine Winterpause. Mit den wärmeren Tagen des Frühlings kehrte ein wenig Elan zurück. Zum Glück standen für 2013 nur ein paar kleine Arbeiten an.
Verklinkerung und Geländer der Treppe zum Kirchplatz passten nicht so recht zu unserem Haus.
Von der Vorbesitzerin wussten wir, dass sich unter den Klinkern die alten Betonstufen befinden mussten.
Betonstufen würden farblich und auch altersmäßig wenigstens ein bisschen besser zum Haus passen, so dachten wir. Also stemmte ich beherzt die Klinker weg.
Das Geländer wurde entfernt. Die Treppe sah tatsächlich älter und damit stimmiger aus.
Allerdings konnte man nun vom Kirchplatz aus direkt ins Haus gelagen, sofern man etwa die Maße einer Maus hatte. Für uns Menschen bot das Fehlen der Türschwelle lediglich die Möglichkeit einer permanenten Lüftung des Flures.
Also veranlassten wir unseren Zimmermann, die Türschwelle zu ersetzen. Es ist klar, dass auch der Sockel darunter nicht mehr existent war. Aus den Resten des Feldsteinsockels und einigen neuen Feldsteinen mauerte er ein neues Fundament und ergänzte die Schwelle.
Als problematisch stellte sich die Frage heraus, welche Höhe die Schwelle haben sollte. Unser Flur fiel zum Kirchplatz etliche cm ab. Zudem sollte die Haustür ersetzt werden. Setzt man nun die Schwelle auf die Höhe, die uns innen einen einigermaßen waagerechten Flur erlauben würde und sägt die Haustür entsprechend ab, ohne die Garantie zu haben, in naher Zukunft eine passende Tür zu finden? Oder setzt man die Schwelle auf die Höhe der jetzigen Tür, lässt das Gefälle im Haus und erhält so den zwar nicht schönen, aber alten Terrazzoboden?
Wir entschieden uns für die zweite Variante und ignorierten alle Prophezeiungen des Zimmermanns, der den desolaten Zustand des Terrazzos, meinen Perfektionismus, die zukünftige Barrierefreiheit und noch diverse weitere Argumente dagegenhielt und uns drohte, dass wir im Falle von Problemen im Bereich dieses Flurabschnitts ja nicht auf seine Hilfe zählen sollten.