Der Raum bei der ersten Besichtigung
In diesem Raum waren die Dielen unter den diversen Fußbodenbelägen so verrottet, dass sie größtenteils einfach nur hinausgefegt werden mussten.
Beim Entfernen der Tapete stießen wir auf eine Bemalung aus der Zeit um 1910/20.
Auch hier mussten etwa 30 cm Erdreich für den neuen Fußbodenaufbau ausgehoben werden.
Die Folie wird verlegt.
Die Betonsohle ist gegossen.
Die unteren Ausfachungen und das nachträglich eingebaute Fenster werden entfernt.
Die Schwelle wird ausgetauscht, der fehlende Riegel durch einen alten Riegel ersetzt und alles wieder ausgemauert.
Die abgehängte Decke wird entfernt, der Putz der drei Innenwände abgeschlagen und die Außenwand erhält einen Lehmpuffer. Davor wird die Vorsatzwand errichtet. Man erkennt deutlich, warum hier ein zusätzliches Fenster eingebaut worden war.
Auch die übrigen drei Wände werden vom größtenteils ohnehin losen Putz befreit und erhalten einen Lehmputz.
Auf der mit Schweißbahnen bedeckten Betonschicht wurde nun der Fußboden aus Trägern, Zellulosedämmung und Eichendielen aufgebaut.
Nach dem Trocknen des Lehms wurde dann anhand eines Stückes Putz und der Fotos zunächst die Grundfarbe der vorgefundenen Bemalung rekonstruiert. Für die Bordüre habe ich eine Kunststoffschablone erstellt und damit das Muster mit Bleistift auf die Wand übertragen und dann von Hand ausgemalt. Eine eher langfristige Aufgabe, da jedes Element etwa 15 Minuten dauerte.
Das Dekor passt hervorragend zu der Jugendstilmöblierung und -einrichtung des Raumes!