Warum verfilzt die Wolle?

Der Aufbau der einzelnen Wollfaser bedingt deren Filzbarkeit. Die Oberfläche der Wollfaser ist mit winzigen, mit bloßem Auge kaum erkennbaren Schuppen bedeckt. Die gesamte Faser trägt darüber einen Schutzfilm aus Wollfett.

Unter Einwirkung des Seifenwassers, das diese Fettschicht anlöst, öffnen sich die Schuppen an der Oberfläche (ähnlich wie bei einem Fichtenzapfen, den man trocknet). Die geöffneten Schuppen der Fasern verhaken sich bei entsprechender Bewegung/Reibung ineinander und verschlingen sich so immer stärker.

Diese stärkere Verschlingung führt zum einen dazu, dass der Filz schrumpft, weil die Faserlänge reduziert bzw. komprimiert wird. Zum anderen verdichtet sich der Filz dadurch, dass sich auf dem gleichen Raum nun mehr Schlingen befinden. Im Filz ist deutlich weniger Luft vorhanden als in der Rohwolle oder auch gestrickten Gegenständen.

 

Definition des Begriffs "Wolle":

Als Wolle bezeichnet man das Deckhaar einiger Tierarten, das sich durch bestimmte Inhaltsstoffe von dem Deckhaar anderer Tiere unterscheidet.

 

Definition des Begriffs "Filz":

Als Filz bezeichnet man textile Flächen, in denen sich Fasern, meist durch mechanische Einwirkung, ungeordnet miteinander verschlingen und so zu einem festen Stoff werden.

Das Wort "Filz" stammt aus dem Mittelhochdeutschen und bedeutet "gestampfte Masse".

 

Definition des Begriffs "Filzen":

Mit dem Wort "Filzen" bezeichnet man die meist gezielte Verschlingung der Wollfasern unter Einsatz von Wärme, Wasser, Seife und Reibung bzw. unter Einsatz spezieller Filznadeln. Je nach angewandter Verfahrensweise unterscheidet man also das Nassfilzen vom Trocken- oder Nadelfilzen.