Erstes Filzobjekt - der Filzball

Tipp: Anstelle des Messbechers/Gießgefäßes brauchen wir hier eine kleine Schüssel!

1. Alle Materialien am Arbeitsplatz bereitstellen. Dabei einen Platz wählen, wo eventuelle Seifenschaum- und Wasserspritzer keinen Schaden anrichten können.
2. Ein Handtuch und darauf das Backblech/Tablett stellen. Mindestens ein Handtuch daneben legen, ein weiteres wird bei Filzbeginn auf den Schoß gepackt. Bei Verzicht auf das Tablett wird ein Handtuch ausgebreitet und ein zweites zur "Wurst" gerollt und als Wasserbarriere an die Tischkante gelegt.
3. Die benötigte Wolle mit trockenen Händen aus dem Vlies zupfen (vom Rand, nicht aus der Mitte!) und zu einem Häufchen aufschichten. Die restliche Wolle außer Reich- und Spritzweite räumen.
4. Aus heißem Wasser und Seife eine Lauge herstellen (2 EL Seife auf einen Liter heißes Wasser). Einen Teil davon in eine Handschüssel geben. Die Seife auf einer Untertasse neben den Arbeitsplatz stellen.
5. Aus der ersten Wollflocke eine kleine Kugel formen und in das heiße Seifenwasser tauchen. Kurz (!) behutsam zwischen den Händen rollen.
6. Eine zweite Wollflocke in das heiße Wasser tauchen und nass um den kleinen Ball legen. Kurz behutsam zwischen den Händen rollen.
7. Eine dritte Wollflocke in das heiße Wasser tauchen und nass um den kleinen Ball legen. Kurz behutsam zwischen den Händen rollen.
8. Diesen Vorgang so lange wiederholen, bis die gewünschte Größe erreicht ist. Dabei bitte daran denken, dass durch das Filzen einen Größenschwund von einem Drittel auftritt.
9. Nun wird die Kugel zunächst zart, dann zunehmend fester zwischen den Händen gerollt. Dabei wird sie immer wieder in das heiße Wasser getaucht und vorsichtig darin ausgedrückt.
10. Wenn der Ball fest genug ist, wird er - am besten im Stehen - auf der Handtuchunterlage oder dem Backblech immer stärker drückend gerollt. Auch hierbei das regelmäßige Aufwärmen in der Schüssel nicht vergessen!
11. Der Ball ist fertig, wenn er mit dem Finger nicht mehr stark eingedrückt werden kann.
12. Nun muss das Seifenwasser sorgfältig ausgespült werden.
13. Wer möchte, kann den Ball anschließend in Essigwasser (1l Wasser + 4 EL Essig) baden, um die verbleibende Seife zu neutralisieren. Verbleibende Seife zerstört die Wollfaser.
14. Nun wird der Ball getrocknet. Dazu bitte nicht in die Sonne legen.

 

Mögliche Schwierigkeiten:

Die Wollfasern kleben an den Händen, nicht am Ball

Die Lauge ist zu schwach. Mit der feuchten Hand kurz über die Seife streichen und mit diesem Schaum den Ball "eincremen".

Der Ball produziert dicken weißen Schaum und verfilzt nicht richtig

Der Ball wurde zu stark eingeseift. Bitte unter lauwarmem, fließenden Wasser ausspülen.

Der Ball bekommt Falten

Hier wurde zu früh zu viel Kraft ausgeübt. Wenn es geht, die Falten glatt streichen und gezielt in der Gegenrichtung filzen, bis sie (fast) verschwunden ist.

Der Ball bekommt die Form einer Frikadelle/Boulette

Dann wurde zu stark von der Seite gerollt, die nun zu flach ist. Der Ball muss auf die schmalere Kante gestellt und in dieser Lage weiter gerollt werden, bis er wieder kugelig ist.

Merke: Das Filzobjekt immer wieder wenden, damit es von allen Seiten gleichmäßig verfilzt!

Vom verfilzten Ball hängen "Läppchen" aus verfilzter Wolle.

Hier wurde zwischen dem Aufbringen der einzelnen Wollschichten zu ausdauernd gerollt. Daher war die untere Schicht schon angefilzt und konnte sich mit der oberen nicht mehr verbinden. Sobald dieses Problem erkennbar wird, das Rollen unterbrechen und die Läppchen abschneiden und wie gewohnt weiterrollen.

Merke: Niemals Teile aus gefilzten Stücken herausreißen!